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Dienstag, 20. September 2022

[Trauer] 27.08.2022 - Teil 2 - Der Tag, an dem ich meine Mutter verlor

Heute ist es genau 4 Wochen her, seitdem ich das letzte Mal mit meiner Mama direkt Kontakt hatte. Sie hatte mir bei WhatsApp erzählt, dass sie am nächsten Morgen von dem einen Krankenhaus in diese Spezialklinik kommt und sie schien sich darauf zu freuen.

Ich wünschte, ich hätte in den Tagen und Wochen vor ihrem Tod noch so viel gesagt. Ich werde versuchen, es auf meine Weise nachzuholen. Ich weiß nur noch nicht, wie, auf welche Weise. Und wo.

Aber erst einmal erzähle ich weiter vom schlimmsten Tag meines Lebens

Wie bereits im ersten Teil erzählt, habe ich am Samstag Morgen, dem 27.08.2022, nachdem ich vom Tod meiner Mama erfuhr, verzweifelt versucht, meinen mittleren Bruder zu erreichen, während mein kleiner Bruder verzweifelt darauf wartete, von seinem Chef auf Arbeit abgelöst zu werden, um unsere für immer eingeschlafene Mama ein letztes Mal zu sehen und während ich gleichzeitig allen Familienmitgliedern weinend mitteilte, was geschehen war. Die wiederum schrieben ebenfalls meinen mittleren Bruder an, er möge sich doch bitte bei mir melden, es sei wichtig. SMS, Facebook Messenger, Telegram, ich schrieb ihm überall, weil er nicht ans Telefon ging, er möge mich bitte, bitte zurückrufen, sobald wie möglich!

Meine letzte Chance war, bei ihm vorbeizufahren und an der Tür zu klingeln, bevor wir auf die Autobahn fuhren. Er musste es doch endlich erfahren und die Möglichkeit bekommen, mitzufahren!

Aber vorher hatte ich noch die schwierige Aufgabe, unsere Jüngste zu wecken und es ihr mitzuteilen. Sie hing sehr an ihrer Oma! Ich war so froh, ihr erst 9 Tage vorher schonend beizubringen, dass es eventuell bald soweit sein könne. So war es zwar natürlich dennoch ein Schock, aber sie war nicht komplett ahnungslos. Nachdem sie erst in Tränen ausbrach, setzte aber zum Glück schnell ihr kindlicher Schutzmechanismus ein und während wir anderen weinend packten, blendete sie die Neuigkeit aus und lenkte sich ab.

Auch rief ich erst meinen Vater in England an und danach gleich den zweiten Ex-Mann meiner Mama, der in Belgien lebt und den ich schon seit rund 17 Jahren nicht mehr gesehen habe. Er plante, sich ebenfalls ins Auto zu setzen, um uns beizustehen. Mir kommen die Tränen, während ich das schreibe, weil ich nach wie vor unfassbar gerührt bin, wie der Mann, dem wir als Teenager das Leben schwer machten, ohne zu zögern den weiten Weg auf sich nahm, um für uns und seine verstorbene Ex-Frau da zu sein. 

Derweil teilte das Krankenhaus meinem kleinen Bruder mit, es gebe nur noch bis 12 Uhr mittags die Möglichkeit, unsere Mama zu sehen. Ich wollte sie nicht sehen. Nicht so. Ich wollte nicht, dass ihr lebloser Körper das Letzte ist, was ich von ihr sehe und womöglich nie wieder aus meinem Kopf bekomme.

Ich rief meine Cousine an und sagte nur weinend ihren Namen und sie wusste sofort, was los war. Ich schrieb meiner besten Freundin, dass meine Mama nun im Himmel sei. Sie rief sofort an und weinte genauso sehr wie ich, was mich sehr berührt hat! Ich rief eine andere Freundin an, die bis vor einem Jahr ebenfalls eine meiner besten Freundinnen war, bis wir wegen einer Meinungsverschiedenheit den Kontakt abbrachen, und auch sie war geschockt und trauerte mit mir am Telefon.

Gegen 10:15 Uhr brachen wir dann auf, Richtung Wohnung meines Bruders... 

Dort angekommen klingelten meine Große und ich Sturm und schrieben ihm gleichzeitig auf allen Kanälen, dass wir vor der Tür stehen und er bitte aufmachen müsse. Nichts. Entweder er war nicht da und bekam nichts mit... oder er wollte nicht hören, von dem er ahnte, was los ist. So wie ich, als mein kleiner Bruder um 5:50 Uhr anrief und ich ihn erstmal wegdrückte.

Dann sind wir los.

Nachdem wir etwa 1 Stunde auf der Autobahn waren, schrieb er mir. Ich könne ihn nun anrufen. Das war einer der härtesten Anrufe, die ich je tätigen musste. Er ahnte, was los ist. Aber er war natürlich dennoch unter Schock, als er die Worte von seiner Schwester hörte. Er werde es erstmal sacken lassen müssen und nicht nachkommen. Ich bat danach seine beste Freundin, ihn aufzufangen und für ihn da zu sein. 

In der Zwischenzeit kam mein kleiner Bruder mit der besten Freundin meiner Mama im Krankenhaus an, um unsere Mama nochmal zu sehen und von uns allen Lebewohl zu sagen.

Die Fahrt dauerte eine Ewigkeit. Und zwar nicht nur gefühlt, sondern wahrhaftig. Die sonst ca. 3,5-Stunden-Fahrt dauerte wegen Umleitungen und viel Verkehr ganze 5 Stunden. Es war die Hölle!

Um 15:15 Uhr kamen wir auf dem Hof von meinen Großeltern an, wo alle am Gartentisch saßen. Mein kleiner Bruder lief auf uns zu und wir fielen uns weinend in die Arme. Irgendwann spürte ich noch mehr Arme und noch mehr Arme, bis wir eine weinende Menschentraube waren. Meine Großeltern saßen noch am Tisch und während meine demente Oma nicht so richtig realisierte, was los war, war mein Opa sichtlich gebrochen. Das 3. Kind, das er verlor... sein Erstgeborenes. Meine Mama.

Kurz nach uns trafen dann auch mein großer Bruder mit meiner Schwägerin und ihren 3 Kindern ein. Und ich war froh, dass meine Schwägerin direkt die Organisation eines Bestattungsunternehmens übernahm. Ich hätte niemals daran gedacht, noch am selben Tag anzurufen. Aber der Bestatter war keine 30 min später schon da und über das Organisatorische mit ihm zu sprechen, half ein wenig abzulenken.

Es war eh alles noch nicht realisierbar!

Es war toll, wie einig wir uns in allem waren, in allen Entscheidungen. Welche Urne, Trauereinwurfzettel ja/nein, Traueranzeige in der Zeitung ja/nein... auch bei der Wahl der letzten Kleidungsstücke, die sie zur Kremation tragen sollte... es sollte ihr neuestes Kleid sein, das sie so gern trug... Die Kinder wollten noch Armbändchen basten, die ihre Oma tragen sollte...

Und dann kam mein Ex-Stiefvater. Ich war so froh, dass er da war und bin unendlich dankbar! Was habe ich diesen Mann als Teenager abgelehnt und nun war er einfach für uns da. Für ihn ganz selbstverständlich, weil er nie aufhörte, unsere Mama und auch uns zu lieben. Trotz allem.

Als er später fragte, ob man unsere Mama nochmal sehen könne, verneinten wir. So hatte man es uns ja gesagt! Aber meine Schwägerin griff wieder direkt zum Handy und rief im Krankenhaus an und nach anfänglichem Verneinen, gaben sie nach und machten es möglich! So brachen mein Ex-Stiefvater, mein großer Bruder, meine Schwägerin und... meine große Tochter (!!!) nochmal zusammen auf, um sie nochmal zu sehen, sich zu verabschieden. Ich konnte und wollte es nach wie vor nicht. Aber für die vier war es gut und richtig.

Wir übernachteten dann in der Nacht bei der besten Freundin meiner Mama und ich bin froh, dass meine Mama zu meinem Geburtstag 4 Wochen vorher eingefädelt hatte, dass wir zu der Zeit das erste Mal dort schliefen und wir so Kontakt zueinander aufbauten. Denn...

Am Abend vor dem Tod meiner Mama, als ihre beste Freundin sie auf der Intensivstation besuchte, sagte meine Mama zu ihr nicht nur, dass es noch nicht soweit sei, sondern auch:

Bitte pass auf meine Kinder auf, wenn mir etwas passiert!

Ich habe in der Nacht keine einzige Sekunde geschlafen. NICHT EINE EINZIGE! Ich habe so sehr gehofft, aus meinem Albtraum aufzuwachen. Ich habe nicht geweint, aber ich kam nicht zur Ruhe, war die ganze Nacht unglaublich aufgewühlt. 

Am nächsten Vormittag fuhren wir wieder zu meinem kleinen Bruder und wir schauten die Sachen meiner Mama durch, dabei vibrierte das Handy meiner Mama. Eine WhatsApp-Nachricht von einem Frauennamen, den ich nicht kannte. Ich las nur "Hallo Angelika, wie geht es dir heute? Mir geht es heute nicht so gut..." und brach in Tränen aus! Diese Frau war ahnungslos, es tat mir so leid! Ich überflog den Chatverlauf, um einen Anhaltspunkt zu finden, der mir zeigt, wer diese Frau war und ich erkannte, dass es offensichtlich die Frau war, von der meine Mama mir erzählte, dass sie jedesmal zur Chemo ein Zimmer teilten. Ihre Zimmergenossin, die ebenfalls eine Chemo bekam und eben eine Zeit lang, als meine Mama noch in der Nähe von Göttingen wohnte, immer wieder für 2 Tage im Krankenhaus Zeit zusammen verbrachten. Mir brach das Herz... aber ich musste sie informieren. Ich sprach in das Handy meiner Mama eine Sprachnachricht an diese Frau.

"Hallo Isabell, du kennst mich nicht. Ich bin die Tochter von Angelika... und ich hab nun leider die schwere Aufgabe, dir mitzuteilen, dass meine Mama gestern gestorben ist..."

Sie bedankte sich am Boden zerstört für die Nachricht. Ich gab ihr meine Nummer und bot ihr an, dass wir in den nächsten Tagen telefonieren und ich ihr alles in Ruhe erzähle. Und so kam es auch! Wir haben nach wie vor Kontakt!

Und eine weitere WhatsApp-Nachricht an meine Mutter kam: 

Unsere Jüngste hatte ihrer Oma geschrieben "I miss you!" :( Es brach mir das Herz!

Später am Vormittag entdeckte ich ein Halstuch auf dem Wäscheständer von meiner Mama, das ich mir zur Erinnerung mitnahm. Und das seitdem jede Nacht neben meinem Kopfkissen liegt und mich manchmal um meinen Hals gewickelt nach draußen begleitet. Wie zur Beerdigung 2 Wochen später...

Aber davon erzähle ich im nächsten Teil! Wir fuhren dann am Mittag heim nach Berlin. Mit schweren Herzen.

Vielen Dank allen, die bis hierhin und auch schon den ersten Teil gelesen haben!

Freitag, 16. September 2022

[Trauer] 27.08.2022 - Der Tag, an dem ich meine Mutter verlor


Diesen Post zu schreiben, fällt mir nicht leicht. Aber ich fühle, dass ich es tun muss, zum einen, weil Trauerarbeit wichtig ist und zum anderen, weil es vielleicht anderen hilft, denen es auch so ging oder geht.


27.08.2022 - Der schlimmste Tag in meinem Leben


Eigentlich sollte es ein freudiger Tag werden. Denn es war der 11. Hochzeitstag von meinem Mann und mir. Aber es wurde der schlimmste Tag in meinem Leben. 


Meine Mama starb an diesem Tag.


Aber von Anfang an:

Im Dezember 2021 hatte meine Mama einen MRT-Termin, weil sie seit Monaten immer stärker werdende Rückenschmerzen hatte. Beim Röntgen wurde zuvor nichts gefunden, sie bekam Physiotherapie und Wärmebehandlungen verschrieben, die irgendwie alles schlimmer machten, weshalb man mit dem MRT nochmal genauer schauen wollte. Denn vor 14 Jahren ging meine Tante (ihre Schwester) mit starken Rückenschmerzen zum Arzt und bekam die Schock-Diagnose Krebs. 

Meine Mama hatte also Angst, es könne bei ihr genauso sein. 

Dann der Schock: Es wurden Metastasen im Rücken gefunden! Es wiederholte sich also die Geschichte von damals. Sie erzählte mir das direkt nach dem Termin so nebenbei und ich habe gar nicht gerafft, was sie mir da gerade erzählt. Mein Mann schaute mich fassungslos an. Ich wusste gar nicht, was ich sagen soll. Ich war komplett überfordert mit der Situation.

Der eigentliche Herd wurde nie gefunden... wie bei meiner Tante damals.

Ein Ärzte- und Therapie-Marathon in Göttingen begann im Januar und meine Mama baute trotz stetigem Optimismus langsam aber sichtbar durch die Chemos ab. Sie glaubte aber fest daran, noch viele Monate Zeit zu haben und ich bat sie immer wieder, uns recht- und frühzeitig Bescheid zu sagen, falls sie spürt, dass sie keine Kraft mehr habe, zu kämpfen. Sie beteuerte immer wieder, sie habe das Gefühl, sie habe noch locker bis Sommer 2023 Zeit. Denn sie wollte unbedingt den 70. Hochzeitstag ihrer Eltern, meiner Großeltern, im Juli 2023 miterleben und wenn es geht, auch ihren eigenen 70. Geburtstag im Oktober des gleichen Jahres. Das Ziel hatte sie immer vor Augen, egal, wie schlecht manche Tage waren. Und zur Nordsee wollte sie unbedingt noch! Ihr Optimismus schien unerschütterlich und ich klammerte mich daran, dass sie sicherlich fühlen würde, wenn sie es nicht schaffen werde. Ein großes Familiengrillfest mit allen war ihr Wunsch!

Trotz allem blieben meine Brüder und ich einigermaßen realistisch und wir machten uns keine Hoffnungen, dass sie dieses Weihnachten noch erleben werde. Wir sahen sie ja. Auch wenn ihre Haare bis zuletzt nicht ausgefallen sind, sah man ihr einfach an, dass sie nicht gesund war, immer zerbrechlicher wirkte.

Ich bin immer wieder nach Göttingen gereist, um Zeit mit ihr zu verbringen und sie im Haushalt zu unterstützen. Dann entschied sie sich Anfang Juli, zu meinem kleinen Bruder nach Niedersachen zu ziehen. In das Haus direkt neben dem Haus ihrer Eltern. Dort konnte sie viel Zeit draußen im Garten sitzen und hatte nicht nur ihre Eltern, sondern auch ihre verbliebenen 3 Geschwister und ihre beste Freundin aus früheren Zeiten als Krankenschwestern in der Nähe und um sich rum.

Zu meinem Geburtstag Ende Juli fuhren wir sie übers Wochenende besuchen, denn ich ahnte, dass es mein letzter Geburtstag sein würde, den ich mit ihr verbringen könne. Auch mein mittlerer Bruder fuhr 1 Woche später zu seinem Geburtstag aus demselben Grund zu ihr. Mein sonst übliches und mir wichtiges Picknick im Berliner Tiergarten? Völlig unwichtig! Ich habe meiner Mama von Anfang an versprochen: Egal, wo sie an meinem Geburtstag sein werde, ich komme zu IHR!

Als ich bei ihr war, unterhielt ich mich unter 4 Augen mit ihr und bat sie, mir ganz ehrlich und schonungslos zu sagen, wie ihr Gefühl sei, wie lange wir sie noch haben. Sie sagte: "Och, ich fühle mich eigentlich so, als würde ich bis nächsten Sommer auf jeden Fall noch schaffen!" Sie sah auch nicht so aus, als könnte es in wenigen Wochen schon vorbei sein. Sie lief noch am Krückstock, auch noch Treppen hoch und runter. Ich war nicht ganz so optimistisch, wie sie, aber wie gesagt, vertraute ich darauf, dass sie mir frühzeitig Bescheid gibt. Vorbereiten kannst du dich nie darauf, aber bei einem schleichenden Ende, so denke ich, fängt man schon vorher langsam mit dem Prozess des Abschieds an, als wenn ein Tod völlig überraschend kommt.

Mitte August bat sie mich noch, für sie eine Sterbegeldversicherung abzuschließen. Als ich lachend sagte, sie müsse dann aber noch 12 Monate durchhalten, damit die volle Versicherungssumme ausgezahlt werde, scherzte sie noch: "Schaff ich locker!" Auch das war für mich ein Zeichen, dass sie es wirklich schaffen WILL, auch wenn die Therapien nicht den gewünschten Erfolg hatten und eine Heilung nahezu ausgeschlossen schien.

Unsere Jüngste war dann auch nochmal für ein paar Tage bei meinem kleinen Bruder, um auch nochmal Zeit mit ihrer Oma zu verbringen. Meine Mama konnte zwar nicht so aktiv sein, wie sie gerne gewesen wäre und brauchte Ruhepausen, aber ich bin froh, dass Oma und Enkelin nochmal ein wenig Exklusiv-Zeit zusammen hatten.

Am 17.08. schrieb meine Mama mir dann, dass sie sich ins Krankenhaus bringen lassen werde, weil sie so geschwollene Beine habe, dass sie nicht laufen könne, Schmerzen habe und es ihr nicht so gut gehe deswegen. Ich machte mir große Sorgen, aber sie beruhigte mich. Kurz darauf meldete sie sich, dass weder Thrombosen gefunden wurden, noch haben sich die Metastasen vermehrt oder vergrößert. Aufatmen! Dennoch musste sie erstmal im Krankenhaus bleiben, weil noch die Ursache für die geschwollenen Beine gefunden und die Schmerzmittel neu eingestellt werden mussten.

Ich habe am 23.08. das letzte Mal persönlich mit ihr gesprochen. 

Bis dahin hab ich fast täglich bei ihr nachgefragt, wie es ihr geht. aber da sie uns im großen Familienchat die ganze Zeit auf dem Laufenden hielt, machte ich mir keine Sorgen. Es schien ihr soweit gut zu gehen.

Am nächsten Morgen, dem 24.08. hat sie sich in die Spezialklinik verlegen lassen, in der auch meine Tante früher war. Dort wollte sie sich durchchecken und die Therapie neu planen lassen. Allerdings wurde dort dann eine Oberschenkelfraktur festgestellt (meine Mama hatte durch die Chemo leider recht brüchige Knochen bekommen). Keiner wusste, wie das passieren konnte. Dies führte allerdings dazu, dass sie in eine "normale" Klinik in der Nähe überführt werden musste, um für eine OP aufgepäppelt zu werden. 

Das letzte Mal schrieb sie am 25.08. in den Familienchat hinein, als sie ihrer anderen Schwester, meiner noch lebenden Tante, zum Geburtstag gratulierte. Das war das letzte Mal, dass ich selbst etwas von meiner Mama hörte bzw. las.

Am 26.08., einem Freitag, hatte meine Schwägerin vormittags noch Kontakt mit ihr und meine Mama sagte ihr, es gehe ihr gut, sie habe keinerlei Schmerzen mehr.

Abends rief mein Bruder mich an... unsere Mama sei auf der Intensivstation. Ein Schock! Er wisse noch nicht genau, was los sei, aber die beste Freundin meiner Mama sei bei ihr und werde später berichten, was genau los sei und er informiere mich dann.

Ich bat ihre Freundin darum, mir selbst zu berichten, was los sei. Sie rief mich abends an und wir redeten. Meiner Mama gehe es sehr schlecht. Sie habe plötzlich kaum Luft bekommen und man brachte sie deshalb auf die Intensivstation am Mittag. Also nachdem sie meiner Schwägerin sagte, es gehe ihr gut. Aber sie war wach, ansprechbar und beruhigte ihre Freundin weiterhin mit den Worten, es sei "noch lange nicht soweit". Die Werte auf dem Bildschirm sprachen eigentlich auch dafür, was meine Mama sagte... dass es noch nicht soweit sei. Dennoch sagte sie einen Satz zu mir, der mich in Angst und Schrecken versetzte: "Wenn deine Mama die Nacht überlebt, ist sie wohl erstmal wieder über den Berg!" Ich habe kaum ein Auge zubekommen, wie ihr euch sicher denken könnt. Dennoch vertraute ich darauf, dass meine Mama schon wisse, wann es Zeit sein werde, zu gehen. Und wenn sie sagt, es sei "noch lange nicht soweit", dann wird es so sein!

Und dann klingelt um 5:50 Uhr mein Handy. Mein Bruder. 

Ich war hellwach und habe ihn vor lauter Angst, ans Handy zu gehen, weggedrückt. Völlig panisch schrieb ich ihm eine WhatsApp: "Bitte sag mir nicht, dass es das ist, was ich denke!!!" Er antwortete: "Sie lebt noch!"

Tief durchatmen... Meine Jüngste schlief in der Nacht bei mir, also ging ich zum Telefonieren in ihr Zimmer. Ich hörte meinen Herzschlag im ganzen Zimmer hallen, hatte ich das Gefühl. Ich rief ihn an und er teilte mir mit, sie sei ins künstliche Koma versetzt worden, weil sich die Lage dramatisch verschlechtert habe... und sie empfahlen uns, noch im Laufe des Tages vorbeizukommen, um uns zu verabschieden. Ich dachte noch in Gedanken an meine Mama "Bitte halte bis 1 Minute nach Mitternacht durch, bitte, bitte! Ich möchte nicht, dass unser Hochzeitstag auch dein Todestag ist! Bitte! Nur EINE EINZIGE MINUTE nach Mitternacht und dann kannst du gehen!" 

Inzwischen finde ich diesen Gedanken sehr egoistisch und schäme mich dafür... aber Rationalität war in der Situation eh nicht mehr gegeben. Ich stand unter Schock.

Weinend weckte ich meinen Mann, der gar nicht wusste, wo oben und unten ist, und erklärte ihm, was los ist. Danach ging ich zu meiner großen Tochter, denn wir mussten uns ja fertig machen, um ins Auto zu steigen und 3,5 Stunden nach Niedersachsen zu fahren. 

Als ich meine Tochter weckte, tröstete sie erst mich... bis meine Worte bei ihr "angekommen" waren und ich dann SIE trösten musste. Wir weinten zusammen, während ich mit meinem großen Bruder telefonierte und verzweifelt versuchte, meinen mittleren Bruder zu erreichen. Denn er lebt ebenfalls in Berlin und ich wollte ihm die Möglichkeit geben, mit uns zusammen rüber zu fahren. Er ging aber nicht ran, las seine Nachrichten nicht. 

Ziemlich genau 1 Stunde nach dem ersten Anruf, rief mein kleiner Bruder nochmal an...

...Sie haben alles getan... Aber sie habe es nicht geschafft. Sie wurde nur 68 Jahre alt.

Ihre letzten Worte sollen gewesen sein, dass sie uns über alles liebe. Ob das wirklich ihre letzten Worte waren, werden wir wohl nie erfahren, aber die Ärztin, die meinen Bruder anrief, behauptete es und ich möchte es gerne glauben.

Ich bin mir sofort sicher gewesen, dass meine Mama verhindern wollte, dass wir an ihrem Bett sitzen, während sie starb und deshalb so schnell aufgab. Denn sie hatte vorher zu ihrer Freundin gesagt, sie könne nicht loslassen, solange jemand von uns bei ihr wäre, was der Grund war, warum sie von Anfang an sagte, wenn es mal soweit sei, wolle sie in ein Hospiz. Ich bin mir sicher, als sie merkte, sie schaffe es nicht, war ihr letzter Akt der Liebe, zu gehen, bevor jemand von uns bei ihr eintreffen konnte.

Ich konnte mich nicht verabschieden. Und das ist das, was mich nach wie vor fertig macht. Ich habe das letzte Mal 4 Tage vor ihrem Tod persönlich mit ihr gesprochen. VIER TAGE! Und es ging nur um belangloses Zeug.

Ich bin mir sicher, hätte meine Mama gespürt, dass sie dem Ende nah ist, hätte sie mich und auch meine Brüder nochmal angerufen, wie meine Tante es damals machte. Und das tut mir weh! Sie war nicht vorbereitet! Wir waren nicht vorbereitet! So sehr wir auch erwartet haben, dass sie noch dieses Jahr von uns geht, so überraschend und plötzlich war ihr Tod am Ende dann doch und hat uns allen den Boden unter den Füßen weggezogen.

Wir wollten natürlich dennoch losfahren, um uns gegenseitig aufzufangen und zusammen zu trauern. Also haben wir gepackt und sind los, Richtung Kutenholz, während mein kleiner Bruder sich auf den Weg machte, sich im Namen von uns allen von unserer Mama zu verabschieden. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin.

Am Abend vor ihrem Tod, als wir dachten, es sei alles in Ordnung, ging ich mit meiner großen Tochter einkaufen. Kurz vor unserer Haustür sagte sie auf einmal: "Schau mal, das sieht ja auch wie das Auto von Marita!" Marita war meine Tante und ich war verblüfft, dass meine Tochter sich noch an das grüne, kleine Auto erinnern konnte, denn sie war keine 8 Jahre alt, als meine Tante starb. Aber sie hatte Recht! Das sah wirklich aus, wie das Auto von Marita!

Nachdem ich dann vom Tod meiner Mama erfuhr, kam mir der Gedanke: Vielleicht war das kleine, grüne Auto "von Marita" ein Zeichen, dass sie sich auf den Weg machte, um ihre Schwester abzuholen...


Vom Rest des Tages und wann ich endlich meinen mittleren Bruder erreicht habe, nachdem ich ALLE ANDEREN Familienmitgliedern Bescheid gesagt habe, erzähle ich im nächsten Teil. Vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, diesen Post bis zum Ende zu lesen!

Donnerstag, 15. September 2022

7 Schritte, um deinen eigenen Film zu produzieren!

Du hast eine tolle Idee für einen Film, den du selbst drehen möchten? Dann hast du Glück! Es war noch nie so einfach wie heute, einen eigenen Film zu drehen. Mit neuen Technologien und Tools kannst du im Grunde den gesamten Produktionsprozess selbst in die Hand nehmen.

 

Aber bevor du mit der Produktion deines Meisterwerks beginnst, solltest du noch ein paar Dinge beachten. Hier findest du hilfreiche Tipps und Informationen, worauf du achten solltest, um deinen eigenen Film zu produzieren:

 

1. Schreibe ein Drehbuch

 

Dies ist wahrscheinlich der wichtigste Schritt des gesamten Prozesses. Ein gutes Drehbuch ist der Schlüssel zu einem guten Film. Wenn du keine solide Geschichte und gut entwickelte Charaktere hast, wird dein Film wahrscheinlich flach ausfallen.

 

Wenn du darüber nachdenkst, deinen eigenen Film zu drehen, dann hast du wahrscheinlich schon eine Idee im Kopf. Um diese Idee in ein Drehbuch zu verwandeln, musst du dich hinsetzen und es aufschreiben. Dazu gehören alle Dialoge und die Beschreibungen der Drehorte.

 

Wenn du noch nie ein Drehbuch geschrieben hast, gibt es ein bestimmtes Format, an das du dich halten solltest. Im Internet findest du zahlreiche Quellen, die dir die Grundlagen der Formatierung von Drehbüchern erklären.

 

2. Suche nach einer Finanzierung

 

Je nach dem Umfang deines Films benötigst du vielleicht finanzielle Hilfe. Hierfür gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, darunter Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter oder Indiegogo.

 

Du kannst dich auch direkt an potenzielle Investoren wenden und ihnen deine Filmidee vorstellen. Wenn du diese an Bord holen kannst, werden sie dir die finanzielle Unterstützung geben, die du für die Produktion deines Films benötigst.

 

Natürlich gibt es auch Möglichkeiten, einen Film ohne finanzielle Mittel zu drehen. Mit genügend Kreativität kannst du alles selbst in die Hand nehmen und musst keine großen Summen ausgeben, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

 

3. Besorge dir die richtige Ausrüstung

 

Wenn du deinen eigenen Film drehen willst, musst du dafür sorgen, dass du die richtige Ausrüstung hast. Dazu gehören Dinge wie Kameras, Objektive und Stative. Gute Mikrofone sind ebenfalls unerlässlich, ebenso wie Windschutzvorrichtungen, wenn du im Freien drehen willst.

 

Du brauchst nicht unbedingt die neueste und beste Ausrüstung, aber sie sollte gut genug sein, um die Aufgabe zu erfüllen. In der Regel kannst du in deinem örtlichen Fotogeschäft eine qualitativ hochwertige Ausrüstung mieten. Oder du kannst sie aus zweiter Hand auf Websites wie eBay kaufen.

 

4. Finde die richtigen Drehorte

 

Die Drehorte, die du für deinen Film auswählst, spielen eine große Rolle für das Gesamtbild und die Stimmung. Du musst Drehorte auswählen, die zum Ton deiner Geschichte und zu der von dir angestrebten Ästhetik passen.

 

Wenn du ein knappes Budget hast, kannst du versuchen, Drehorte zu finden, die du kostenlos oder sehr günstig nutzen kannst. Das kann bedeuten, dass du bei dir zu Hause oder an öffentlichen Orten drehst, für die keine Genehmigung erforderlich ist.

 

5. Stelle eine Besetzung und eine Crew zusammen

 

Wenn du nicht vorhast, deinen Film ganz alleine zu drehen, musst du ein Team von Leuten zusammenstellen, die dir helfen. Dazu gehören Schauspieler für die Rollen in deinem Drehbuch sowie eine Crew, die dir bei den technischen Aspekten der Produktion hilft.

 

Wenn du keine professionelle Erfahrung hast, kann es schwierig sein, die richtigen Leute zu finden. Du kannst damit beginnen, dich an deine Freunde und Familienmitglieder zu wenden. Oder du kannst Casting-Aufrufe online (z.B. in Facebook-Gruppen) veröffentlichen und sehen, wer darauf antwortet.

 

6. Beginne mit den Dreharbeiten

 

Sobald du alles unter Dach und Fach hast, ist es an der Zeit, mit den Dreharbeiten für deinen Film zu beginnen! Das ist der Moment, in dem all deine harte Arbeit endlich zusammenkommt. Achte darauf, dass du organisiert bleibst und den Überblick über das gesamte Filmmaterial behältst, das du drehst.

 

Sei darauf vorbereitet, dass etwas schief gehen kann und lasse dich nicht zu sehr stressen, wenn die Dinge nicht immer nach Plan laufen. Das gehört alles zum Filmemachen dazu!

 

7. Bearbeite deinen Film und stelle ihn fertig

 

Nachdem du die Dreharbeiten abgeschlossen hast, ist es an der Zeit, dein Filmmaterial zu einem Endprodukt zu bearbeiten. Dies geschieht in der Regel mit einer speziellen Videobearbeitungssoftware. Wenn du nur über ein kleines Budget verfügst, kannst du auch kostenlose oder Open-Source-Software verwenden.

 

Sobald dein Film bearbeitet ist, musst du ihn in ein Format exportieren, das auf den meisten Mediaplayern abgespielt werden kann. Hierzu kannst du ein Tool wie das von Adobe Express nutzen, mit dem du ganz einfach das DateiformatIhres Videos in MP4 konvertieren kannst. Dann bist du bereit, deinen Film mit der Welt zu teilen!

 

Fazit

 

Deinen eigenen Film zu erstellen ist ein großes Unterfangen, aber auch eine unglaublich lohnende Erfahrung. Wenn du diese Schritte befolgst, bist du auf dem besten Weg, dein filmisches Meisterwerk zu erschaffen. Denke immer daran, dass viele der größten Regisseure der Welt mit dem Drehen unabhängiger Filme begonnen haben, ohne die Unterstützung eines großen Studios. Viel Glück und viel Spaß bei der Verwirklichung deiner Ideen!


Kleiner Tipp: Die Schritte eigenen sich natürlich auch dafür, Stories, Reels und Filme für deine Social Media Kanäle professionell zu kreieren! Der Algorithmus liebt kreativ umgesetzte Videos!


Hast du schon davon geträumt, deinen eigenen Film zu produzieren? Erzähle es mir in den Kommentaren!