Wie bitte? Botox-Erfahrung? Hat sie etwa...?
Ja, sie hat...! Und weil es irgendwie anders ist, als ich es mir vorher vorgestellt hatte, dachte ich, kann ich mit meinem Erfahrungsbericht vielleicht auch bei einigen Entscheidungen für oder gegen Botox als Faltenkiller helfen.
[Achtung: Es gibt einen 2. Teil, ein Update, die die Erfahrung, die ich bei meiner ersten Behandlung machte, hat sich zum Glück nicht wiederholt! Ich habe die perfekte Ärztin gefunden, Irina Myssak! Lest diesen Post aufmerksam und schaut euch dann unbedingt das Update hier an: Teil II: 3,5 Jahre später, vor allem, wenn ihr in Berlin wohnt!]
Aber von Anfang: Je häufiger ich für zum Beispiel Make-up-Looks mein Gesicht für den Blog und Instagram in Nahaufnahme fotografierte, umso störender empfand ich meine Stirnfalten, die in den letzten... sagen wir mal 1-1,5 Jahren immer deutlicher wurden. "Welche Stirnfalten denn?" fragen sich vielleicht einige... Ja, denkt mal darüber nach! Denn wenn ich sie als sehr störend für das Bild empfand, habe ich sie per Fotobearbeitung wegradiert. Ich spielte also immer häufiger mit dem Gedanken, mir Botox in die Stirn injizieren zu lassen, denn durch meine Schlupflider bin ich leider jemand, der ganz automatisch die Augenbrauen permanent leicht hochzieht. Dadurch haben sich jeweils einige Querfalten über jede Braue und dann nochmal einige in der Stirnmitte breit gemacht.
Vorher |
Kurz vor meinem Urlaub Anfang August machte ich Nägel mit Köpfen und einen Termin aus. Ich wollte es einfach ausprobieren. Natürlich kam ich dann auch kurz vor dem Termin auf die Idee bzw. die Frage, was denn eigentlich mit meinen Schlupflidern passieren würde, wenn die Muskeln, die meine Augenbrauen permanent heben, lahmgelegt werden. Werden sie dadurch präsenter und meine Augenbrauen drücken Richtung Augen? Das war natürlich meine erste Frage in der Behandlungspraxis. Ich wurde beruhigt... Man würde in dem Fall, wenn gewünscht und nötig (nicht jede Frau braucht das, da nicht jede Frau Schlupflider hat!) jeweils unter die Brauen ebenfalls Botox als "Augenöffner" injizieren. Ok, das klingt doch gut, dachte ich.
Meine Stirn wurde desinfiziert, aber nicht betäubt. Das Pieksen war aber völlig ok! Es tat nicht weh. Mir wurde an verschiedenen Stellen in der Stirn Botox gespritzt und halt eben auch unter die Augenbrauen. Erstmal merkt man danach nichts davon. Man kann alles noch ganz normal bewegen und ich dachte erst "Na toll, bringt ja gar nichts!" Aber mir wurde gesagt, die Wirkung setze ca. 1-2 Tage später ein und die volle Wirkung sei nach 10-12 Tagen erreicht.
Zwei Tage später war ich dann etwas unglücklich... am rechten Auge schien das mit dem Augenöffner einigermaßen geklappt zu haben, wenn auch nicht so wie gehofft. Auf der linken Seite hing meine Augenbraue aber etwas durch und das Lid drückte auf's Auge. Ich schrieb die Behandlerin an und sie beruhigte mich, sagte, dass das noch nicht das Endergebnis sei, da sich ja noch gar nicht die volle Wirkung aufgebaut hatte. Sie hatte zum Glück recht, zwei Tage später hing die Braue nicht mehr so durch. Ich war aber schon nach 2 Tagen beeindruckt, wie viel glatter meine Stirn war. Wow, was also das einfach Stilllegen von Mimikmuskeln ausmacht! Wahnsinn! Toll!
Oben: vorher | Unten: nachher |
Trotzdem fühlte es sich merkwürdig an. Meine Stirn war quasi "dauerentspannt". Augenbrauenheben geht nicht mehr. Das heißt also, wenn ich nach oben schauen möchte, muss ich den Kopf höher heben, weil die Augenbrauen nicht mehr mithelfen, den Blick nach oben richten zu können. Daran muss man sich erstmal gewöhnen. Außerdem hat man permanent das Gefühl, es liege etwas auf der Stirn... also wie ein Stirnband oder als würde man sich die Hand die ganze Zeit auf die Stirn legen. Legt ihr dann tatsächlich die Hand auf die Stirn, beruhigt sich dieses Gefühl für einen kurzen Moment. Ich fasse mir also tatsächlich immer mal wieder an die Stirn, um kurz dieses Gefühl loszuwerden. Klingt paradox... ist es irgendwie auch... aber es hilft. Taub fühlt sich meine Stirn aber nicht an! Ich spüre jede Berührung.
Und meine Schlupflider? Tja... meine Befürchtung ist leider eingetreten. Nicht ganz so schlimm wie gedacht, aber ich finde es nicht hübsch. Meine Schlupflider sind etwas stärker geworden. Wenn ich geschminkt bin, fällt das aber weniger auf, als wenn ich ungeschminkt bin. Aber hey, es gibt auch einen Vorteil: Dadurch, dass meine Augenbrauen einen Hauch tiefer sitzen als vorher (weil ich sie ja nicht mehr automatisch hebe), wirken meine Wimpern länger, weil sie nun bis zu den Augenbrauen reichen! Ha!
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Etwas über zwei Wochen später stellte ich dann etwas Seltsames fest, wovon ich aber schon gelesen hatte... die Muskeln beginnen langsam, gegen die Lähmung anzukämpfen. Weil sie das aber nicht können, werden sie von Muskeln an Stellen unterstützt, die nicht gelähmt sind... in meinem Fall sind das die Muskeln, die kurz vor bzw. in den Haaransätzen der Stirnseiten sitzen. Diese sind seit etwa dem 13. Tag nach der Injektion sehr unentspannt und ziehen sich ständig hoch! Das hebt zwar auch ein klitzekleines bisschen meine Brauen in den äußeren Winkeln... macht aber auch ganz eigenartige "Muster" in meiner Haut. Abgesehen davon fühlen sich meine Schläfen dadurch ziemlich oft ziemlich unentspannt an und ich muss kurz mit den Fingern "glattstreichen", um sie locker zu machen. Haben sich also vorher die Muskeln über meinen Augenbrauen selbstständig gemacht, machen nach deren Lähmung nun andere Muskeln an komischen Stellen diesen Job. Auf dem unteren Bild könnt ihr das ganz leicht kurz vorm Haaransatz rechts im Bild sehen, wie die Haut leicht nach oben gezogen wird. Auf dem darauffolgenden Bild seht ihr es sogar noch besser.
Oben: vorher | Unten: nachher |
(Kurzes Update an Tag 17 nach der Injektion: Die Muskeln in den Schläfen haben sich scheinbar wieder entspannt und ziehen nicht mehr permanent nach oben. Auch das Gefühl, dass etwas auf der Stirn liegt, ist weniger geworden.)
Habt ihr schon mal davon gehört, dass wenn man sich zum Beispiel die Schweißdrüsen in den Achseln mit Botox lähmt, der Schweiß stattdessen einfach an einer komischen anderen Stelle abfließt, wo er das vorher gar nicht tun würde? Ich glaube, genauso ist es auch mit den gelähmten Muskeln... es bilden sich dann halt woanders Falten durch Muskelanspannung. Dadurch kann man bei anderen Frauen oft erkennen, ob sie Botox injiziert haben oder nicht... die Faltenbildung ist einfach unnatürlich! Ihr glaubt gar nicht, bei wem mir das plötzlich alles aufgefallen ist! ;)
Unvorhergesehene Probleme beim Schminken...
Und dann kommt da noch ein ganz anderes Problem auf einen zu, das ich vorher gar nicht bedacht hatte, das aber für uns "Schminktanten" nicht vergessen werden darf: Dadurch, dass man die Augenbrauen beim Schminken nicht mehr heben kann, muss man während des Schminkens mit einem Finger nachhelfen, damit man richtig in die Lidfalte kommt und mit der Wimperntusche nicht direkt das ganze Lid mittuscht! Schminken ist also schwieriger! Und ich kann bei meinen typischen "Seitenblick-Selfies" meine linke Augenbraue nicht mehr heben und dadurch verliert mein Blick dieses Typische, was meinen Blick eben ausmacht...
Oben: vorher | Unten: nachher |
Was ich aber doch störender finde: Die fehlende Bandbreite der Mimik! Dazu auch eine kleine Anekdote aus unserem Ostsee-Urlaub: Meine Töchter zeigten sich gegenseitig, wie sie jede jeweils nur eine Braue heben konnten und lachten dabei. Mein Mann sagte dann: "Ich kann das gar nicht, aber eure Mama kann das auch!" Ähm... nein, leider derzeit nicht und das fand ich in dem Moment total traurig, weil ich bei diesem lustigen Spiel gerne mitgemacht hätte...!
Mein Fazit: Botox in der Stirn: ja oder nein?
Links: vorher | Rechts: nachher |
Ich sehe aus wie ein anderer Mensch, und das nur weil ich meine Braue nicht mehr heben kann und mein Schlupflid dadurch stärker zum Vorschein kommt... Klar, mir gefällt meine Stirn auf dem rechten Bild deutlich besser, wem würde das nicht!? Und ich finde die Form meiner Augenbraue cool... aber meine Augen und der Blick gefallen mir links besser.
Das Botox baut sich wohl je nach Typ zwischen 2 und 4 Monaten wieder ab. Nach etwa 4 Wochen soll man wohl feststellen, dass die gelähmten Muskeln ganz, ganz langsam ihre Arbeit wieder aufnehmen. Und ganz ehrlich: Ich freue mich drauf! Nein, ich bereue es nicht! Wirklich nicht! Denn auch wenn man mit der Erfahrung, die man durch Ausprobieren macht, nicht ganz so happy ist, so kann man doch seine Lehren für sich draus ziehen und weiß nun, dass es für einen persönlich nicht der richtige Weg ist. Wäre ich happier, wenn ich nicht von vornherein das Schlupflid-Problem hätte? Da bin ich mir ziemlich sicher! Ja, darum denke ich, für Frauen ohne Schlupflider könnte das ziemlich gut funktionieren und ich bin einmal mehr neidisch auf Frauen, die das Glück haben, keine Schlupflider zu haben... oder Stirnfalten! Ich als Schlupflidgeplagte werde das Botox nicht mehr auffrischen, wenn es abgebaut ist. Klar könnte man sicherlich mit Fadenlifting zusätzlich zum Botox die Augen besser öffnen, aber nee... das ist mir dann ein zu großer Aufwand und das Geld zu schade, das man dann alle 2-4 Monate hinblättern müsste. Das ist es mir nicht wert. Und ich ziehe doch auch so gerne Grimassen mit meinen Töchtern!
Achtung, lest unbedingt mein Update, denn ich habe eine Ärztin in Berlin gefunden, die verhindert, dass man so aussieht, wie ich nach meiner ersten Botox-Erfahrung: Irina Myssak!
Hier kommt ihr zum Update: Teil II: 3,5 Jahre später
Wie steht ihr zu solchen Eingriffen? Würdet ihr das ausprobieren (oder habt es sogar) oder versucht ihr, die Hautalterung auf andere Weise ein wenig hinauszuzögern? Welche Unternehmungen in Sachen Faltenbekämpfung haben für euch gut funktioniert und was könnte ich eurer Meinung nach, wenn das Botox abgebaut ist, ausprobieren, damit meine Stirnfalten gemildert werden? Ich bin gespannt auf eure Meinung!