Nachdem ich kürzlich ein einwöchiges Kompakttraining bei Beni Durrer in der Make-up-Schule absolvierte, wollte ich euch gerne an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.
Mein Training ging von Montag bis Freitag von 9-17 Uhr und am Samstag von 9-ca. 11 Uhr.
Am Montag starteten zeitgleich verschiedene Klassen. Es gab die Vollzeit-MUA-"Azubis", die eine 3-monatige Vollzeit-Ausbildung zum Make-up-Artisten begonnen haben und nun natürlich hoffen, am Ende der 3 Monate ihr MUA-Diplom in den Händen zu halten. Es gab eine Vollzeit-Visagisten-"Azubine", die einen 6-wöchigen Kurs belegte und die Kompaktkursler, die die Visagisten-Ausbildung in 2 Wochen absolvieren. Ich habe die erste der beiden Visagisten-Kompaktkurse besucht. Damit bin ich (noch) kein Visagist, denn es fehlt mir ja noch die 2. Woche und die anschließende Prüfung! Aber die werde ich voraussichtlich im Sommer machen!
Am Montagvormittag ging es zuerst nur um das Organisatorische, das eher für die Vollzeitler interessant war als für mich. Nachmittags ging es dann in die Theorie, genauer gesagt, gingen wir die verschiedenen Zeitalter des Make-ups durch, von den Ägyptern zu Zeiten von z.B. Cleopatra über das Mittelalter, Renaissance und Rokoko bis hin zu den einzelnen Jahrzenten des 20. Jahrhunderts und die heutige Zeit. Es war sehr interessant, aber auch anstrengend! Sehr viele Informationen an einem Tag! Ich war abends echt platt und mir rauchte der Kopf!
Dienstagvormittag ging es mit der Schminktheorie weiter... verschiedene Gesichtsformen, Augenformen, Lippenformen und wie man diese optimal schminkt, kaschiert, ausgleicht, so dass es ein harmonisches Gesamtbild ergibt.
Am Nachmittag ging es dann endlich in die Praxis. Tages-Make-up war das Thema, mit einer bestimmten Technik.
Ich musste mir im Vorfeld für die gesamte Woche Schminkmodelle suchen. Aber zum Glück gibt es Facebook und Twitter und so war das gar kein Problem! ;)
Am Mittwoch ging es vormittags erstmal mit dem Tages-Make-up weiter, aber einer anderen Technik.
Am Nachmittag kam das das Abend-Make-up hinzu, das ich an 2 verschiedenen Modellen üben musste.
Am Mittwoch ging es vormittags erstmal mit dem Tages-Make-up weiter, aber einer anderen Technik.
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Oben Anna | Unten Anni |
Am Nachmittag kam das das Abend-Make-up hinzu, das ich an 2 verschiedenen Modellen üben musste.
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Sarah |
Donnerstagvormittag ging es erstmal mit dem Abend-Make-up, aber einer anderen Technik an zwei Modellen weiter... nämlich mit der "Bananen-Technik"...
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Oben Kristin | Unten Caro |
...und am Nachmittag stand das Gala-Make-up auf dem Programm. Das war gar nicht so einfach!!! Und leider habe ich es versäumt, "mein" Gala-Make-up zu fotografieren... -.- Geschminkt hatte ich nochmal Caro.
Freitag wurde es dann wieder entspannter... Nude-Make-up am Vormittag und Braut-Make-up (inklusive gespieltem Beratungsgespräch mit der "Braut", um herauszufinden, welches Make-up zum imaginären Kleid, Schmuck, Blumen etc. passt...) am Nachmittag. Danach habe ich mir selbst ein Tages-Make-up verpasst, denn meine "Braut" wollte gern nochmal zum FashionBloggerCafé, wo sie vormittags schon war.
Hier nur mein halbes Gesicht, weil das Licht so ungünstig war und ich etwas dämlich dreinschaute...! ;)
Dann hieß es für mich Abschied nehmen von den anderen Schülerinnen, denn nur die andere Kompaktwöchlerin und ich hatten am Samstag nochmal Unterricht.
Während am Samstag also alles noch schlief, machte ich mich auf dem Weg zur Make-up-Schule, um an meinem unausgeschlafenen Schminkmodell zwei verschiedene Brillen-Make-ups zu schminken. Denn was ich bisher nie bedacht habe, ist eigentlich so logisch! Je nach Kurz- oder Weitsichtigkeit verkleinern oder vergrößern die Brillengläser die Augen ja und dies gilt es mit dem Augen-Make-up ein wenig auszugleichen... bei einer Brille, die riesige Augen macht ist es also eher fatal, die Augen optisch größer zu schminken, wenn man nicht möchte, dass das Gegenüber Angst bekommt...! :D
Mein Fazit zu der Woche:
Wow! Es! War! Anstrengend!
Ich hätte vorher nicht gedacht, dass ich abends kaputt ins Bett falle, aber man steht die ganze Zeit und ist dabei hochkonzentriert! Ich habe also einen ganz anderen Blick auf den Beruf des Make-up-Artisten oder Visagisten bekommen! Das ist nicht einfach nur "ein bisschen im Gesicht rummalen"! Das ist konzentrierte Kreativität unter Zeitdruck! Wir haben für die einzelnen Make-ups immer gut 1 Stunde benötigt. Aber bei Modenschauen ist dafür pro Model oft nur 10-15 min Zeit! Da hat man gern mal 3 Stunden lang keine Zeit, auf die Toilette zu gehen oder was zu essen. Es ist also durchaus ein Knochenjob! Man muss das lieben! Aber es gibt auch so viele Möglichkeiten, gutes Geld damit zu verdienen, sei es beim Film und Fernsehen, auf Modenschauen oder auch "bloß" im Kaufhaus oder in der Parfümerie...
Dozent Philipp Frey hat einen supertollen Job gemacht! Es war toll, ihm zuzuhören und zuzusehen.
Dozent Philipp Frey hat einen supertollen Job gemacht! Es war toll, ihm zuzuhören und zuzusehen.
Und dachte ich während der Woche noch, Make-up-Artist oder Visagist sei kein Job für mich, obwohl es mir schon Spaß machte... als ich dann am darauffolgenden Montag bei meinem Hauptjob im Büro saß, die Eingangs- und Ausgangspost bearbeitete, Pakete und Telefonate entgegennahm usw., vermisste ich es richtig, in der Schule zu stehen und Gesichter zu schminken!
Das ist auch der Grund, warum ich wahrscheinlich die 2. Kompaktwoche im Sommer nachhole...